Mit dem Wettbewerbsprojekt für die neue Wasserkraftzentrale Hagneck am Bielersee wird eine Korrektur der Erschliessung vorgeschlagen, mit der Absicht, die neue Erweiterung mit derselben Klarheit in die Landschaft zu integrieren und einzufügen, wie dies bei der alten Anlage der Fall ist. Die Ebene des Oberwasserkanales soll eine Plattform für die technischen Anlagen bilden, während unterhalb dieses Niveaus die Naturlandschaft soweit als möglich ungestört bleiben kann. Hierzu sind grundsätzlich die zwei folgenden Massnahmen erforderlich: 1. Die Verlegung der Zufahrtsbrücke an den Übergang zwischen Hagneckkanal und bestehendem Oberwasserkanal; 2. Die Erstellung eines oberirdischen Maschinenhauses mit Zufahrt auf dem Niveau des Oberwasserkanals. Dieses beinhaltet die Krananlage zum Einbau der Turbine, des Generators und der übrigen Anlageteile. Mit dieser Anordnung kann auf eine aufwändige Zufahrtsstrasse mit allen notwendigen Radien und Böschungen für den schweren Transport auf die untere "Naturebene" verzichtet werden. Das Kraftwerk tritt durch den oberirdischen Bau für den Betrachter klar als solches in Erscheinung. Diese zwei Massnahmen bedingen keinerlei Änderung der technischen Einrichtungen und des eigentlichen Maschinenhauses und Wehres.
Neues Kraftwerk Das neue Kraftwerk wird in einen oberirdischen und einen unterirdischen Teil gegliedert. Der unterirdische Bau unter der Kote 439.90 m ü. M. wird unverändert übernommen. Hier ist die gesamte elektromechanische Ausrüstung untergebracht, inkl. Hilfsbetriebe und Nebenräumen. Das oberirdische Maschinenhaus beinhaltet die Krananlage und ermöglicht einen gedeckten Zugang mit Transportfahrzeugen in die Zentrale. Die Zufahrt erfolgt stirnseitig ab einem grosszügigen Vorplatz, der als Manövrierpark und Verkehrsfläche dient. Der fein gegliederte, als technische Konstruktion wahrnehmbare Hochbau, domestiziert den massiven Sockelbau des Wehres und schafft einen visuellen Bezug von der Brücke bei Hagneck zum neuen Kraftwerk, ähnlich dem gegenwärtig bestehenden Fachwerk.
Neues Wehr Der massiv erscheinende Betonbaukörper des neuen Wehres wird durch die Vorverlagerung der Brücke mit Strasse und Schotterstreifen neu gestaltet, ähnlich einem Tellerrand. Die Baute schwebt über der Seenlandschaft, ähnlich einer Seerose. Diese bauliche Lösung wird seitlich weitergeführt und ermöglicht somit einen sauberen Anschluss der Dammböschungen.
Neue Brücke OW Kanal Die neue Brücke wird am Übergang zwischen dem Hagneckkanal und dem bestehenden Oberwasserkanal eingefügt, in gebührendem Abstand zur bestehenden Anlage. Die Zufahrt erfolgt über einen Strassenzug entlang dem rechten Ufer des Oberwasserkanales.